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Abschluss der Renovierung der Pfarrkirche St. Emmeram am Kirchweihfest

Generalvikar Pater Michael Huber lobt gelungene Renovierung

Am Kirchweihsonntag, 18. Oktober 2020 feierte die Pfarrgemeinde St. Emmeram und die Stadt Wemding den Abschluss der gelungenen Renovierung ihrer Pfarrkirche. Unter festlichem Glockengeläut zog der kirchliche Dienst, begleitet von den Fahnen der Wemdinger Vereine, vom Pfarrhaus zur Kirche.

Festgottesdienst

Zum festlichen Gottesdienst mit Generalvikar Pater Michael Huber waren zahlreiche Ehrengäste gekommen. In seiner Predigt ging der Generalvikar zunächst auf die Entstehung der Kirche aufgrund eines Gelübdes von Graf Mangold I. zu Donauwörth ein. Vor über 960 Jahren versprach er das Gotteshaus zu bauen. Dann brachte der Festprediger seine Dankbarkeit zum Ausdruck, dass „Menschen vor uns das Gotteshaus erhalten haben“. Besonders dankte er „Allen, die sich eingesetzt haben, dass die Kirche wieder so schön hergestellt wurde“. In Bezug auf die beiden Kirchtüre, die gerne die „ungleichen Brüder“ genannt werden, führte er aus, dass einer alleine nicht stehen konnte; er brauchte den Zweiten um stabil über Jahrhunderte zu stehen. „Un-verrückt sind sie in der Mitte der Stadt sichtbares Zeichen für den Glauben geworden.“ Weiter führte Generalvikar Huber aus, „um das große und vielfältige Engagement für den Erhalt der Kirche aufzubringen, muss man schon ein bisschen ver-rückt sein, ver-rückt sein für den Glauben“. „Wenn man so hin-gerückt zu einem Leben mit Jesus Christus wird, dann ist alles Geld und alle Mühe, das eingesetzt wurde, es wert.“

Mit Blick auf das Tagesevangelium betonte er, dass „Jesus damals auch die gesellschaftliche Ordnung ver-rückte, als er beim Zöllner Zachäus einkehrte und ihn veränderte.“ Er forderte die Gläubigen auf, von der religiösen Trägheit ab-zurücken, damit wir Jesus näher kommen. Abschließend wünschte er den Gottesdienstteilnehmer „neugierig zu sein, was Gott mit uns vor hat“.

Der Kirchenchor der Pfarrei St. Emmeram gestaltete den Festgottesdienst musikalisch mit der „Missa Nr. 3 in F“ von August Zangl op. 23, sehr ansprechend. Einen weiteren festlichen Glanz verliehen Dominik Ebneth an der Orgel und Peter Million mit der Trompete dem Gottesdienst.

Festakt

Nach dem Gottesdienst waren die Gottesdienstteilnehmer zu einem kleinen Umtrunk eingeladen. Anschließend ging es zum Festakt ins Bräuhausstüble. Dort begrüßte Stadtpfarrer Wolfgang Gebert die Ehrengäste in netter Form.

In seiner Eigenschaft als Kirchenpfleger stellte Gottfried Hänsel heraus, dass die erforderlichen Maßnahmen nach vielen Gesprächen und Voruntersuchungen in äußerst kurzer Bauzeit und mit enormer fachlichen Qualität geleistet wurden. Hierfür waren in besonderer Weiße das dreiköpfige „Best-Kompetenzteam“, Dr. Markus Weiß vom Bay. Landesamt für Denkmalpflege, Dipl.-Ing. Günter Döhring vom Statikfachbüros B+D sowie Architekten Reiner Schlientz verantwortlich. Gottfried Hänsel weiter: „Entweder waren die drei Herren von unserer Pfarrkirche als Bauwerk so fasziniert und angespornt oder war es unser Kirchenpatron St. Emmeram der die Herren mit so einer Entscheidungsfreude und einem Arbeitseifer beseelte, weil er wusste, dass ein rasches Handeln für seine Pfarrkirche St. Emmeram in Wemding von Nöten sei.“ Einen weiteren besonderen Dank entbot er Herrn Dipl.-Ing. Clemens Bittl vom Diözesanbauamt für die vorbildliche Unterstützung. Abschließend stellte Hänsel fest, dass es gelungen sei, die geplanten Kosten für alle Maßnahmen um ca. 200.000 Euro zu unterschreiten.

Architekt Reiner Schlientz präsentierte eine visuelle Betrachtung der Bauausführung. Durch die verschiedenen fachlichen Voruntersuchungen hinsichtlich der Risse und herabgefallenen Stuckteile im Chorgewölbe war schnell klar, dass es nicht mit der geplanten Entstaubung und Tünchung geschehen ist. Vielmehr musste das komplette Tragwerk saniert werden. So waren viele Eichenbalken teilweise abgefault. Die guten Teile galt es zu belassen und neue Balken anzudocken. Auch mussten im ersten Bauabschnitt eine Reihe von fehlenden Balken in dem historisch besonderes wertvollen Dachstuhl wieder eingebaut werden, um diesen zu versteifen. Eine besondere Herausforderung war die Entlastung des Chorbogens. So wurde ein Querriegel mit Eisenträger und Stahlgerippe über drei Etagen eingebaut. So wurde die Lasten des Chorbogens nach oben gespannt und links und rechts auf die Außenmauern abgeleitet. Diese und eine Reihe weiterer visualisierten Ausführungen waren für die Gäste sehr interessant.

Bürgermeister Dr. Martin Drexler bedankte sich bei Stadtpfarrer Wolfgang Gebert, Kirchenpfleger Gottfried Hänsel, der Kirchenverwaltung und allen Beteiligten für die sehr gelungene Renovierung der Stadtpfarrkirche St. Emmeram. Sie ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Wemding. Gerne hat deshalb die Stadt die Renovierung im Rahmen eines Baukostenzuschusses gefördert, wofür er dem Stadtrat sehr dankte. Weiterhin hob er die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Stadt zum Wohl der Menschen hervor.

Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler gratulierte der Pfarrei St. Emmeram zur gelungenen Sanierung im Namen der öffentlichen Geldgeber, der Bayerischen Landesstiftung, dem Bezirk Schwaben, dem Landkreis Donau-Ries sowie dem Landesamt für Denkmalpflege, die die Maßnahmen mit rund 80.000 € unterstützten. Dabei hob er die Bedeutung der Ortskirche als Angebot zur Verankerung des Glaubens in der Gesellschaft hervor.