Zum Inhalt springen

Studienfahrt zu den Originalschauplätzen der Reformation

Geschichte und Kultur hautnah erlebt

Wemding. 500 Jahre Reformation war Anlass für eine Studienfahrt der Pfarrei St. Emmeram vom 5. bis 11. Juni 2017 zu den Originalschauplätzen der Reformation. In einer der bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands erlebten die Reiseteilnehmer die Geschichte und Kultur hautnah.

Erste Station war Eisenach. Bei dem Stadtrundgang konnten erste Eindrücke über die Lebensstationen Martin Luthers und Persönlichkeiten seiner Zeit gewonnen werden. So wurde die Stadtkirche St. Georgen, sie ist Hochzeitskirche der hl. Elisabeth und Taufkirche J.S. Bachs, sowie das renovierte Lutherhaus mit Museum besichtigt. Interessante Aufschlüsse vermittelte die Ausstellung in der Luthers Leben und Wirken aus Sicht beider Konfessionen betrachtet wurde. Am Abend feierte Stadtpfarrer Wolfgang Gebert mit den Teilnehmern einen Gottesdienst auf dem Hotelgelände.

Auf Schritt und Tritt traf man auch Luthers Spuren bei der Stadtführung in Eisleben. So wurde das Geburts- und Sterbehaus sowie die Andreaskirche, in der Martin Luther seine vier letzten Predigten hielt, besichtigt. Beeindruckend war auch die St. Petri-Pauli-Kirche in der Luther getauft wurde und die heute als Taufzentrum mit einem Ganzkörper-Taufbrunnen dient. Viele nutzten auch die Gelegenheit die St. Annakirche mit der „Steinernen Bibel“, ein steinernes Chorgestühl mit Bibelszenen, zu besichtigen. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Klosters Helfta, das im Mittelalter ein Zentrum der Mystik war und vor kurzem neu von Zisterzienserinnen aus Landshut bezogen wurde.

Mit Erfurt folgte Tags darauf ein weiterer Kulturhöhepunkt. Bei der ausführlichen Stadtführung wurde auch das historische Rathaus mit dem überwältigenden Festsaal und den imposanten Gemälden, die einen intensiven Einblick in die Geschichte vermittelten, besichtigt. Nachmittags kamen die Teilnehmer bei der Besichtigung des Domes aus dem Staunen nicht heraus.

Auch Wittenberg, der Wirkungsstädte Luthers, beeindruckte sehr. Gleich zu Beginn wurde die Schlosskirche besichtigt, an der Luther der Überlieferung nach die 95 Thesen angeschlagen hat. Weitere Stationen waren die Lutherhalle und die Kirche St. Marien. Ein Erlebnis war auch der Besuch des 360 Grad Panoramas des Künstlers Yadegar Asisi.

Am nächsten Tag stand mit Torgau der Heimatort von Luthers Ehefrau auf dem Programm. Nach der Stadtkirche St. Marien mit dem Cranach-Altar und der Grabstätte Katharina von Bora, der späteren Ehefrau Luthers, ging es zum Schloss Hartenfels. Die dortige Schlosskapelle wurde als erste Kirche für reformierte Gottesdienstes umgestaltet. Imposant war auch die mehrgeschossige, freitragende Freitreppe im Schloss.

Am vorletzten Tag wurde in Leibzig das alte Rathaus, der Naschmarkt, die Nikolaikirche, die Thomaskirche, die Grabstätte J.S. Bachs sowie das Bachmuseum besucht.

Auf der Rückfahrt wurde die Wartburg mit der Lutherstube besichtigt. Dort hatte Luther Zuflucht gefunden und das neue Testament übersetzt. Mit vielen neuen Eindrücken und nun fundierteren Sichtweisen auf das Leben und Wirken Martin Luthers wurde die Rückreise angetreten. In der schlichten, aber aussagekräftigen Autobahnkapelle Gramschatzer Wald feierte die Reisegruppe mit Stadtpfarrer Wolfgang Gebert einen abschließenden Gottesdienst.