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Klosterjubiläum ein großer Festtag

Beim großen Klosterfest in Wemding konnte nach 24 Jahren wieder der Klostergarten besucht werden. Rund 1000 Gäste erlebten einen besonderen Tag.

Über diesen Tag werden die Wemdinger wohl noch in vielen Jahren darüber sprechen. Mit dem großen Klosterfest erreichten die Feierlichkeiten zum 350-jährigen Weihejubiläum der Klosterkirche ihren Höhepunkt. Dabei bot sich den Gästen eine einmalige Gelegenheit, den weitläufigen Garten der Klosteranlage zu besuchen. Seit dem letzten Portiunkula-Fest vor 24 Jahren war der Klostergarten für die Öffentlichkeit verschlossen. Rund 1000 Gäste besuchten über den Tag verteilt das Klosterfest, welches neben dem Gottesdienst einen reichen Programmreigen bot.

Bereits am Morgen des Festtages zelebrierte der Abt der Benediktinerabtei Weltenburg Thomas M. Freihart zusammen mit Stadtpfarrer Wolfgang Gebert den Pontifikalgottesdienst. In seiner Predigt stellte der Abt heraus, dass die Weihe einer Kirche immer ein bedeutender Anlass sei, über die man sich Jahrhunderte später noch erinnere. Während Kirchen seit jeher als „großer Zeigefinger auf das Ewige“ und somit auf das Leben Gottes galten, so laufe man heute Gefahr, dass viele Menschen den Glauben an Jesus Christus nicht mehr brauchen und ihren Glauben zur Seite drängen. Abt Thomas Freihart betonte jedoch, dass Menschen lebendige Steine der Kirche seien, ohne die sich die Kirchen zu tristen Museen verwandeln würden. Er rief die Gläubigen dazu auf, gemeinsam im Gebet den Geist Gottes zu erfahren. Gerade die Ordensschwestern des Wemdinger Karmelitinnenklosters stehen für ein kirchliches Leben, da das regelmäßige Gebet ein fester Bestandteil ihres Tagesablaufs sei.

Stadtpfarrer Wolfgang Gebert bezeichnete das Kloster als kostbares Juwel. Es sei wichtig, dass es ein Kloster in Wemding gebe. Anders als seinerzeit die Kapuziner leisten die Schwestern ausschließlich auf geistig-spiritueller Ebene durch ihr Gebet den Menschen vor Ort Hilfe. Das Klosterfest und der vorausgegangene Festgottesdienst sowie der Festvortrag tragen dazu bei, ein besseres Verständnis für die Bedeutung eines Klosters in der heutigen Zeit zu entwickeln.

Bürgermeister Dr. Martin Drexler hob in seinem Grußwort die gute Beziehung zwischen der Stadt und der hiesigen Pfarrgemeinde hervor.

Als Hauptorganisator und Vorsitzender des Vereins der Freunde des Karmelitinnenklosters dankte Gottfried Hänsel den aus mehreren kirchlichen Vereinen und Verbänden zusammengesetzten 50-köpfigen Helferkreis, ohne den das Klosterfest nicht durchgeführt werden konnte. In einem kurzen geschichtlichen Abriss ging Hänsel auf die aufschlussreiche Zeitdekade zwischen dem Auszug der Kapuziner im Herbst 1990 bis zum Einzug der Karmelitinnen am 15. Oktober 2000 ein, stellt das Kloster doch bereits seit 15 Generationen ein Glaubenszentrum für die gesamte Region dar.

Über den Nachmittag verteilt gestalteten die beiden Kindergärten St. Emmeram und St. Marien, die BigBand der Anton-Jaumann-Realschule Wemding sowie die Kolpingjugend mit einem Theaterstück ein stimmungsvolles Rahmenprogramm im Klostergarten.

Den feierlichen Abschluss dieses Festtages bildete die große Serenade, die von der Stadtkapelle Wemding zusammen mit den Musikkapellen aus Wolferstadt, Fünfstetten und Huisheim-Gosheim sowie den Schwalbtaler Alphornbläser festlich gestaltet wurde. Neben der Aufführung einzelner Märsche hinterließen die Gemeinschaftschoräle einen besonders emotionalen Eindruck an diesem Festtag im Klostergarten.

Die Mutter Priorin Schwester Evamaria dankte hierbei im vollbesetzten Garten allen Menschen, die mit den Schwestern verbunden seien. Das Gebet, in welches die Schwestern die anvertrauten Sorgen und Nöte der Menschen miteinschließen, versteht sie als Auftrag, damit der Glaube bei den Menschen wieder wachse. Beim abschließenden Schlussstück „Großer Gott, wir loben Dich“ brachten die Gläubigen sowie die Musiker ihren großen Dank zum Ausdruck.