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Narrenmesse der Wemdosia

Über 500 Gläubige beim Festgottesdienst der Wemdosia in der Wemdinger Stadthalle

Am Sonntag, 26. Januar 2020, lud die Faschingsgesellschaft Wemdosia wie in den vergangenen Jahren zu einem Gottesdienst ein.  Über 500 Gläubige folgten der Einladung und kamen in die Stadthalle in Wemding. Mitglieder der Wemdosia, des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung stuhlten die Stadthalle auf und gestalteten die Altarinsel auf der Bühne.  

Angeführt vom Fanfarenzug „Mauch Gugga“ des Carneval-Clubs Harthausen zogen der Elferrat, die Prinzenpaare und Tanzgarden der Wemdosia sowie zahlreiche Huaderle und Doosweiba in ihren attrak­tiven und aufwendigen Kostümen mit dem kirchlichen Dienst in die Stadthalle ein. Auch mehrere Fahnenabordnungen von Wemdinger Vereinen nahmen teil.

Der Gottesdienst wurde von Horizonte und dem Fanfarenzug musikalisch gestaltet.

Höhepunkt war wieder die gereimte Predigt von Stadtpfarrer Wolfgang Gebert. Zu Beginn der Predigt gab es einen Witz über drei Lehrer und deren Begegnungen mit der Polizei. Dann griff er in gereimten Versen die aktuellen Themen in den Medien auf. So werden „die Rufer stetig lauter werden, die Zukunft immer schwärzer färben, die Mahner ihre Stimm‘ erheben und düstre Ahnung von sich geben.“ Ob der ausblei­bende Winter, der heiße Sommer, die Klagen der Bauern, der Klimawandel – „Propheten uns das Unheil künden und uns hinweisen auf die Sünden, die wir im Alltag uns oft leisten, betrifft es doch die Aller­meisten.“ Als Beispiele folgten das Reisen zu Niedrigstpreisen, der Konsum mit dem ganzen Sortiment zu jeder Jahreszeit. Damit müssen sich die Massen selbst bei der Nase fassen und jeder selbst überlegen, was er könnte bewegen.

Mit einem deutlichen Fingerzeig ging er auf die Klimaproblematik ein. „Jüngst in Davos, beim Wirtschaft-Gipfel, gab es so manchen Nerven Kitzel. Als wieder einmal aufgetreten, die „Heilige … Greta von Schweden“. Den Rummel sichtlich sie genießt, den Mächtigen die Leviten liest, sich aufregt über Taten­losigkeit und sträfliche Gelassenheit. Bei einem Thema, das auf den Nägeln brennt, die Politik und Wirt­schaft weiter pennt. Nur leere Worte und Versprechen, nennt sie gezielt – sind ein Verbrechen.“ Mit dem Vers: „Da braucht’s ein neues Denken, Handeln und Vieles muss sich merklich wandeln. Soll unsere Welt bewohnbar bleiben, muss jeder von uns Einsatz zeigen“, leitete er zur Auslegung des Evangeliums über. Da stand: „Auch Jesu Botschaft – Kehret um! War nicht auch unser Herr und Meister in seiner Forderung ein ganz Dreister? Bereits im Jahre 30 schon, da hatte  Jesus die Vision: Dass hier auf dieser schönen Erden, ein nahes Himmelreich könnt werden.“ Und weiter: „Ein neuer Glaube dann entstand, der heute alle Welt um­spannt … versuchen Männer und auch Frauen, an Jesu Werk heut weiter zu bauen. Damit den Gott, der Liebe ist, keiner von uns jemals vergisst. Aufstehen für der Menschen Würde, mittragen mancher Last und Bürde, Helfen, wo Not ist an dem Mann und Einsatz zeigen wo ich kann.“ Er schloss mit den Worten: „Ich hoff, dass meine Wort‘ ankamen und sag wie immer dazu. Amen“. Dass Stadtpfarrer Wolfgang Gebert mit seinen Themen vortrefflich den Nerv der Zuhörer traf, zeigte sich an dem kräftigen Applaus auf seine Predigt.

Nach dem Gottesdienst diskutierten die Gläubigen bei Brezen und Weißwürsten noch lange über die Predigt und oft war zu hören, war echt Spitze!