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Narrenmesse im Jubiläumsjahr der Wemdinger Wemdosia

Am Sonntag, den 19. Januar 2025, war es wieder soweit. In der voll besetzten Stadtpfarrkirche von Wemding feierte die Faschingsgesellschaft Wemdosia ihre jährliche „Narrenmesse“. Das „Laudato Si“, welches vom Fanfarenzug des Carneval-Clubs Harthausen beim Einzug in die Kirche kräftig gespielt wurde, ließ erahnen, dass es wieder ein rhythmischer und feierlicher Gottesdienst werden wird. Neben dem Prinzenpaar und dem Elferrat der Wemdosia zogen die Kinder- und Showtanzgruppe zusammen mit den Wemdinger Huaderle sowie weiteren kostümierten Mitgliedern in die närrisch geschmückte Stadtpfarrkirche ein.

Wie in den vergangenen Jahren gestaltete der Chor „Donna Canta“ den Gottesdienst mit ausdrucksstarken Liedern mit.

Nach der Lesung durch Faschingsprinzessin Aylin Mayer begab sich Stadtpfarrer Wolfgang Gebert für seine gereimte Predigt wieder auf die Kanzel. Zu Beginn ging Gebert auf die in der Bibel niedergeschriebene Hochzeit zu Kana ein und stellte fest, dass „eine Hochzeit damals – war anders als heut“. Denn „war der Brautvater dazu in der Lage – so konnte das Fest dauern sieben Tage“. Mit einem Augenzwinkern sagte Gebert ganz nebenbei „war aus der Wemdosia niemand dabei, sonst wäre gewesen, ich sag es ganz frei, die Hochzeit bereits am ersten Abend vorbei“. An der Hochzeit von Kana ging damals der Wein zu Neige und viele Gäste fragten sich, wie es nun weitergehen solle. Gebert schlug damit einen Bogen in die heutige Zeit und fragte: „Was gibt unserem Leben Halt und Sinn? In Zeiten der Krisen – in Zeiten der Not, wo doch so vieles unseren Alltag bedroht“. „Die Wirtschaft am Boden, im Osten tobt Krieg, im Westen hat Trump in der Tasche den Sieg“. „Zu all den Themen gabs viel Frust und Krach, die Regierung entpuppte sich als uneins und schwach. Jetzt ist wohl Schluss mit dem Gehampel, denn ausgeleuchtet hat die Ampel“. Nach einer Reihe weiterer treffender Reime beendete Stadtpfarrer Gebert seinen politischen Teil der Predigt mit dem Reim: „Es braucht wieder Ordnung und Stabilität – mehr Einheit im Handeln und Kreativität“. Damit leitete Gebert zum Tagesevangelium über und machte Mut: „Wir sind nicht allein, dass dürfen wir wissen – und brauchen auch hier keinen Beistand vermissen“. An der Hochzeit zu Kana hat Jesus von Nazaret Wasser in Wein verwandelt und damit für ein Wunder gesorgt, an welches niemand mehr geglaubt habe. Gebert appellierte, die christliche Hoffnung nie zu verlieren, denn „die Hoffnung sie trägt und will machen Mut – das tut in harten Zeiten besonders gut“. Mit dem Reim, die Hoffnung „führt durch das Dunkel, gibt Wärme und Licht, Gott verlässt seine Kinde im Leben nicht“ schloss Stadtpfarrer Gebert seine gereimte Predigt.

Wemdosia Präsident Robin Fackler dankte am Ende des Gottesdienstes Stadtpfarrer Gebert für die würdige Narrenmesse und überreichte dazu eine Flasche Prinzenwein. Claudia Blank und Gerda Trollmann erhielten den Jubiläumsorden überreicht. Nach dem bekannten Schlagerklassiker „Tausend Träume weit“ spielte der Fanfarenzug zum Ausklang den ergreifenden Titel „You Raise Me Up“.