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Faschingspredigt in Reimform von der Kanzel

In der heißen Phase der „fünften Jahreszeit“ gab es am Faschingssonntag in Wemding eine besondere Veranstaltung: In der Stadtpfarrkirche St. Emmeram wurde ein Narrengottesdienst gefeiert, zelebriert von Stadtpfarrer Wolfgang Gebert und gestaltet von den Aktiven der Faschingsgesellschaft Wemdosia. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Buchdorfer Zweigesang.

Schon der Einzug der rund 150 Mitglieder der Wemdosia ergab ein farbenfrohes und prächtiges Bild. Masken und Mützen der „Huaderle“ und „Kaschberle“ waren vor dem Altar abgelegt. „Wir wollen die Freude übers Leben und über unseren Glauben ausdrücken“, meinte der Stadtpfarrer in seiner Begrüßung.

Für seine Faschingspredigt in Reimform begab sich der Geistliche in die Kanzel – eine Premiere in seiner inzwischen über sechsjährigen Amtszeit in Wemding. Gebert spannte einen Bogen von früheren Zeiten, als etwa der Lepra-Aussätzige von der Gesellschaft gemieden wurde, bis in die Gegenwart. „In jeder Straße, in jeder Stadt, gibt es welche, die man nicht gerne hat.“

Die Erzählungen aus der Bibel seien zwar schon lange her, aber angesichts seiner Beispiele auch heute noch relevant. Aktuell würde die Ausgrenzung besonders „fremde Kulturen“ betreffen, so der Stadtpfarrer. Er predigte dazu: „Schließt niemanden aus und haltet zusammen. Dann kommt zum Schluss jetzt auch das Amen.“ Für seine Faschingspredigt erhielt Gebert anhaltenden Applaus.

Bei den Beiträgen des Buchdorfer Zweigesangs animierte Musikerin Erna Dirschinger die Besucher immer wieder zum Mitklatschen. Auch das „Vater unser“ wurde in gesungener Form gebetet. Wemdosia-Präsidentin Sandra Eireiner stellte in einem Grußwort hervor, dass man durch ehrenamtliche Arbeit im Verein ein Vorbild für andere Menschen sein könnte.

(unf)